Schweizer Burgentag 2020: Tipps

Am Sonntag 4. Oktober ist Schweizer Burgentag 2020!

Nutzen Sie diesen Tag für eine Herbstwanderung der besonderen Art: Besuchen Sie eine Burgruine in der Nähe!

Burgen sind sichtbare Zeugen des Mittelalters. Einige haben etwas Symbolisches an sich, andere etwas Düsteres, und wieder andere bieten einfach eine schöne Aussicht und einen Picknickplatz. Und meistens liegen sie an bester Lage oder im schönen Wald.

Das Tagesprogramm bestimmt jeder selber

Das Programm des Burgentags – mit Ziel, Rastplätzen und Route – bestimmt jeder selber, so wie das in unserem Blog-Post angekündigt wurde.

Falls Sie sich nicht für ein Ziel entscheiden können, haben wir von der Swiss OpenStreetMap Association (SOSM) einige Burgen für Sie herausgepickt und auf der Burgentag-Karte zusammengestellt. Wie immer gilt beim Spazieren und Wandern: Die Hinweistafeln beachten und der Burg und der Natur mit Respekt begegnen, d.h. beispielsweise keinen Abfall hinterlassen.

Wer lieber ein Schloss besichtigen will, dem sei der gleichzeitig stattfindende Schweizer Schlössertag empfohlen, bei dem von 10 bis 17 Uhr einige Schweizer Schlösser ihre Tore öffnen.

Die Burgentag-Karte hilft

Schauen Sie auf folgende eigens für den Burgentag 2020 zusammengestellte Karte, die auf Basis von offenen Daten des OpenStreetMap-Projekts realisiert wurde. Sie zeigt über 330 frei zugängliche Burgruinen. Die nächste Burg liegt meist näher als man denkt. Im Umkreis von zehn Kilometern gibt es meist so um die 20 Stück. Auf der aktuellen Burgen-Dossier-Karte kann man dies nachzählen. Dort sind sämtliche schätzungsweise tausend Schweizer Burgen, Burgruinen und Burgstellen eingetragen.

Abbildung: Burgentag-Karte 2020, eine Web-Karte ausgewählter Schweizer Burgen (Quelle: Daten OpenStreetMap, Karte CC-BY-SA). [Grössere Karte ansehen]

Der Foto-Challenge

Auf der Burgen-Dossier-Karte bzw. in Wikimedia Commons fehlen noch einige Fotos von Burgen und Schlössern. Darum gibt es auch einen Foto-Challenge zum Hochladen fehlender Fotos. Die Challenge ist einfach: Man arbeite diese Liste von Schweizer Burgen-Objekten ohne Bilder ab und lade die Fotos nach Wikimedia Commons hoch, z.B. mit dem dort angegebenen Link. Für jedes hochgeladene Foto gibt es einen Beitrag z.B. auf Twitter mit dem Hashtag #BurgenDossier.

Jede/r kann mithelfen freies Wissen zu verbessern

Helfen Sie mit, die OpenStreetMap-Karte zu verbessern. Falls Sie einen Vorschlag dazu haben oder einen Fehler finden, können Sie das auch einfach mit Rechtsklick (bzw. ‚‘Long Press’) auf der Karte von OSM.org tun. Auch der Verein Wikimedia CH bietet verschiedene Möglichkeiten, sich am freien Wissen auf Wikipedia zu beteiligen.

Burg Königstein im Kanton Aargau

Diese Burg mit “König” im Namen ist heute eine frei zugängliche Ruine. Laut einer Sage soll der Burgherr seine Bauern dazu genötigt haben, ihm viel Leder zu liefern, woraus er eine Hängebrücke zum Achenberg bauen liess. Darüber wollte er seine Geliebte besuchen…

Lesen Sie auf Wikipedia weiter, was dem Despoten dabei passiert ist! Oder suchen Sie auf der Burgentag-Karte den benachbarten Achenberg im Osten der Burg.


Screenshot der Burgentag-Karte. (Bildquelle: © uMap – OpenStreetMap)

Burg Kastelen im Kanton Luzern

Die im dreizehnten Jahrhundert von den Grafen von Kyburg erbaute Burg, hat einen öffentlich zugänglichen Aussichtsturm. Und gleich daneben gibt es einen Sodbrunnen, also ein von Hand gegrabener Schachtbrunnen. Mit seinen 57 Metern ist er der Tiefste seiner Art in der Schweiz!

Erkunden Sie die Burg auf der Burgentag-Karte oder auf der Burgen-Dossier-Karte.


Burgentag-Karte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Burg Radegg im Kanton Schaffhausen

Von dieser Burg stammt die Sage von einem Ritter, der auf der Burg gelebt haben soll. Seine Frau starb bei der Geburt des ersten Mädchens, das sie Kätterli nannten. Danach verlor der Ritter jeden ritterlichen Anstand. Er fiel plündernd über die Gegend her und liess Gefangene im Burgverliess schmoren. Das liebe Kätterli verpflegte sie. Unter den Gefangenen war auch ein italienischer Adeliger, der sich in sie verliebte…

Lesen Sie auf Wikipedia weiter, was mit Kätterli passierte.


Burg Radegg auf der Burgentag-Karte ansehen. Falls Sie ein weiteres Foto des “Tatorts Burg Radegg” haben, machen Sie doch mit beim oben beschriebenen Foto Challenge. (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Burg Wartenstein im Kanton Bern

Der Name leitet sich ab vom Wort „Warte“ und bedeutet „Stein, von dem Ausschau gehalten wird“. Zu dieser Burg bei Lauperswil (BE) erzählt man sich folgende Sage: Der letzte Burgherr von Wartenstein soll während der Belagerung durch die Berner seinen Familienschatz in den Sodbrunnen geworfen und sich dann in voller Rüstung mit Tochter und Ross über die Felsklippen gestürzt haben. Bis heute soll ein grosser Schlosshund den Schatz bewachen. Wenn die Kirchenglocke von Lauperswil eine Stunde nach Mitternacht schlägt, verlässt er seinen Platz und verschwindet. Der Schatz wurde bis heute nicht gefunden – und hier endet die Geschichte.

Entdecken Sie die steilen Felsklippen auf der Burgentag-Karte? Auf der Ostseite der Burg soll sich besagter Sodbrunnen befinden. Wer den Brunnen lokalisieren kann, der möge ihn doch hier auf OpenStreetMap direkt einzeichnen (Stichwort “water_well”). Und man sei gewarnt: vorsichtig sein bei den Felsklippen!

Übrigens: es gibt noch eine gleichnamige Burg Wartenstein bei Pfäfers im St. Galler Rheintal, die ebenfalls frei zugänglich ist.


Burgentag-Karte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Ruine Alt-Regensberg in Zürich

Die Burg wurde wahrscheinlich als Stammsitz der Herren von Regensberg um 1040 gebaut. Die Regensberger Burgherren waren ein einflussreiches Geschlecht und gründeten unter anderem die Kloster Fahr und das untergegangene und fast vergessene Städtchen Glanzenberg. Heute sieht man nur noch die Grundrisse der Burgruine mit dicken Mauern und ebenfalls ein Sodbrunnen.


Burgentag-Karte ansehen, CC-BY-SA.

Weitere frei zugängliche Burgruinen

Nachfolgend sind weitere frei zugängliche Burgruinen aufgeführt mit direktem Link zur Burgentag-Karte.

Burgruine Vordere Wartenberg in Basel-Land


Burgenkarte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY SA)

Burgruine Neu-Falkenstein in Solothurn


Burgenkarte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY SA)

Burgruine Hohen Rätien in Graubünden


Burgenkarte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Ruine Castell im Thurgau


Burgenkarte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Burg Blatten in St. Gallen


Burgenkarte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Ruine Vorburg im Glarus


Burgenkarte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Burgruine Rosenberg in Appenzell Ausserrhoden


Burgen-Dossier-Karte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Ruine Gesslerburg im Kanton Schwyz


Burgenkarte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Burgruine Wildenburg im Kanton Zug


Burgenkarte ansehen (Bildquelle: Wikimedia Commons, CC-BY-SA)

Für die weiteren Kantone (AI, BS, OW/NW, GE, JU, FR, NE, UR, TI, VD, VS) gibt es nebst der Burgentag-Karte und der Burgen-Dossier-Karte auf Wikipedia eine Liste von Burgen und Schlössern in der Schweiz.

Ein Gedanke zu „Schweizer Burgentag 2020: Tipps

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